Triodion. 1. Woche der Großen Fastenzeit. Montag.
- Zur Vesper -
Stichiren zu "Herr ich schrie"
Ton 2. ( von Joseph )
Durch Enthaltsamkeit lasst uns alle bemüht sein, das Fleisch zu demütigen, indem wir eintreten in die heilige Rennbahn untadeliger Fasten. Und in Gebeten und Tränen lasset uns den Herrn suchen, der uns errettet. Und ganz und gar lasst uns der Bosheit vergessen, rufend: Dir haben wir gesündigt. Errette uns wie einst die Niniviten, Christus, König, und mach uns teilhaft des himmlischen Reiches, Erbarmer.
Verzweifeln muss ich an mir, wenn ich meine Werke bedenke, о Herr, die aller Strafe wert sind. Denn sieh: verachtet habe ich deine heiligen Gebote, о Heiland. In Ausschweifung habe ich mein Leben vertan. Darum flehe ich dich an: in Strömen der Reue mache mich rein, durch Fasten und Flehen, der du allein erbarmend bist, mache mich licht. Und verachte mich nicht, du aller gnädiger Herr, Überguter.
( von Theodor )
Die Zeit der Fasten lasset uns freudig beginnen. Geistigem Wettkampf wollen wir uns weihen. Die Seele entsühnen, läutern das Fleisch. Fasten lasst uns, wie der Speisen, so auch der Leidenschaft uns enthalten, uns mit den Tugenden des Geistes zieren. Wenn wir in ihnen in Liebe beharren, dann mögen wir alle gewürdigt werden, Christi, Gottes allheiliges Leiden und das heilige Pascha zu schauen, frohlockend im Geist.
Prokimenon zur Vesper
Ton 8.
Wende Dein Angesicht nicht ab von Deinem Kinde. Wenn ich betrübt bin, so erhöre mich schnell. / Gib acht auf meine Seele und errette sie.
Vers: O Gott, Deine Erlösung möge mich aufnehmen.
Vers: Sehen mögen die Elenden und frohlocken.
Vers: Suchet Gott, und leben wird eure Seele.
Stichiren zur Stichovna
Ton 4.
Aufgestrahlt ist deine Gnade, Herr, aufgeleuchtet deines Angesichtes Licht. Seht, die Zeit der Gnade ist da. Seht, es ist da der Reue Zeit. Lasset uns ablegen der Werke Finsternis, uns bekleiden mit des Lichtes Waffen, dass wir, der Fasten großes Meer durchfahrend, gelangen zu der Auferstehung unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus am dritten Tag, des Retters unserer Seelen.
Zu dir habe ich erhoben meine Augen, der du wohnest im Himmel. Siehe, wie die Augen von Knechten auf die Hände ihrer Herren, wie die Augen einer Magd auf die Hände ihrer Herrin, also sind unsere Augen gerichtet auf den Herrn, unseren Gott, bis er Mitleid
Aufgestrahlt ist deine Gnade, Herr, aufgeleuchtet deines Angesichtes Licht. Seht, die Zeit der Gnade ist da. Seht, es ist da der Reue Zeit. Lasset uns ablegen der Werke Finsternis, uns bekleiden mit des Lichtes Waffen, dass wir, der Fasten großes Meer durchfahrend, gelangen zu der Auferstehung unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus am dritten Tag, des Retters unserer Seelen.
Erbarme dich unser, Herr, erbarme dich unser; denn reichlich angefüllt sind wir von Verachtung, mehr noch angefüllt ist unsere Seele. Die Schmach den Strotzenden, und die Verachtung den Stolzen. (Ps 122, 3-4)
Der du durch den Ruhm deiner Heiligen verherrlicht wirst, Christus, о Gott, lass dich von ihnen durch Bitten erweichen und sende hernieder auf uns das große Erbarmen.
Jetzt, Theotokion: Der Engel Chöre preisen dich, Gottesmutter. Denn Gott, Allreine, hast du geboren, der gleich ewig ist mit dem Vater und Geist und der Engel Heere aus dem Nichts durch seinen Willen erschuf. Ihn flehe an, die Seelen derer zu retten und zu erleuchten, die im rechten Glauben dich rühmen, Allreine.
Ordnung der Vergebung
Nach der Entlassung der Vesper wird traditionsgemäß die Ordnung der Vergebung vollzogen.
Vor der Soleas werden auf Pulten das Altarkreuz sowie Ikonen des Erlösers und der Gottesmutter ausgelegt. Der Vorsteher verbeugt sich vor diesen bis zum Boden und küsst sie. Danach wendet er sich an die Anwesenden mit einer Belehrung, die Fastenzeit auf christliche Weise zu verbringen und bittet den Klerus und das Volk um Vergebung, in dem er spricht:
P: Segnet mich, heilige Väter, Brüder und Schwestern, und verzeiht mir, sündigem, was ich an diesem Tag und an allen Tagen meines Lebens gesündigt habe, in Wort, Werk, Gedanken und mit allen meinen Sinnen.
Danach verbeugt sich der Vorsteher vor dem Volk bis zum Boden. Alle antworten ihm ebenso mit einer Verbeugung und sprechen:
Volk: Gott verzeihe dir, heiliger Vater. Verzeihe auch uns, sündigen, und segne uns.
Daraufhin antwortet der Zelebrant (in Klöstern der Abt):
P: Gott vergebe und erbarme Sich unser durch Seine Gnade.
Nun nimmt der Vorsteher das Altarkreuz. Alle Geistlichen verehren die Ikonen nacheinander gemäß ihrem Rang, treten an den Vorsteher heran, küssen das Kreuz, den Vorsteher und einander in die Schultern und beten einander um Vergebung. Nach ihnen gehen die Laien, küssen das Kreuz und die Ikonen, die normalerweise von den Geistlichen gehalten werden und bitten die Kleriker und einander um Vergebung. Während der Ordnung ist es üblich, Gesänge wie „Der Buße Pforten öffne mir“, „An den Flüssen Babylons“ und andere zu singen.
- Zur Liturgie -
ENDE, UND GOTT DIE EHRE.
Die aufgeführten Texte wurden von: Erpriester Peter Plank, Pater Kilian Kirchhoff und evt. anderen, hier nicht aufgeführten Übersetzern ins Deutsche übertragen.
*Texte des Evangeliums nach: Byzantinischer Text Deutsch. Copyright: Schweizerische Bibelgesellschaft. Veröffentlicht mit der ausdrücklichen Genehmigung der Schweizerischen Bibelgesellschaft.
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